Die Pfarrei Mürlenbach

 

Auszug aus Broschüre und Artikel: Mürlenbach in Vergangenheit und Gegenwart

Die Pfarrei Mürlenbach

Bischof Arnoldi (1842 -1864) hat nach einer Visitation in Mürlenbach von der Kanzel mitgeteilt, die Kirche in Mürlenbach sei die älteste christliche Kultstätte der Eifel. Die Pfarrei Mürlenbach bestand bereits im 9. Jh. und umfaßte den abteiprümischen Besitz an der Kyll. Sie gehörte immer zum Erzbistum bzw. Bistum Trier. Die Zugehörigkeit zu den Dekanaten war wechselnd (Kilburg = Kyllburg, Bitburg, Waxweiler, Prüm, und seit 1924 Gerolstein).

Ursprünglich war die Kirche wohl der Gottesmutter Maria geweiht. Wahrscheinlich im Jahr 970 kamen Reliquien der heiligen Luzia nach Mürlenbach. 1484 wurde die baufällige Kirche abgerissen und eine neue erbaut, die dem hl. Eligius und der hl. Luzia geweiht wurde. 1545 und 1570 besteht das Marienpatrozinium. 1640 wird das Patrozinium Marias und der Pestheiligen Luzia genannt.

Als Pfarrort wird Mürlenbach in den Quellen erst relativ spät, nämlich erstmals in der Prümer Vogteiurkunde von 1103 bekundet.

Von alters her gehörten Birresborn, Lissingen und Densborn zum Kirchensprengel. Die Filiale Densborn wurde 1289 von der Mutterkirche Mürlenbach abgetrennt.

1489 gehören zum Kirchspiel Mürlenbach: Birresborn, Lissingen, Burgkapelle Lissingen, Kapelle auf dem Zandersberg, Hinterhausen, Rom, Usch und Zendscheid. Heute hat die Pfarrei Mürlenbach noch einen Filialort: Kopp (1788
von Büdesheim zu Mürlenbach gekommen).

Früher strömten Pilger von weither nach Mürlenbach. 1656 wurden hier 8 Bruderschaften gefeiert. Deren Bedeutung wird bewußt durch die überlieferten Zahlen von 2000 bis 3000 Beichten, die an Bruderschaftstagen gehört wurden.

Die Burgkapelle auf der Bertradaburg war eine Privatkapelle des Abtes. Noch 1685 war dort ein Kelch vorhanden, ein Zeichen dafür, daß auch hier die Messe gehalten wurde.

Das jetzige Pfarrhaus, ein bauliches Kleinod, wurde 1767 erbaut.

Seit dem Tode von Pfarrer Johannes Zick im Jahre 1985 hat die uralte Pfarrei Mürlenbach keinen eigenen Seelsorger mehr.

 
Herausgeber: Ortsgemeinde Mürlenbach 1997
Redaktion: Eifelverein OG Mürlenbach
Text: © Ernst Becker 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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